Das Bienenvolk von ABICOR BINZEL ist gut über den letzten Winter gekommen. Die kleinen Tierchen waren schon fleißig, sodass die Honigproduktion bereits in vollem Gang ist. Doch wie erkennt man nach dem Winter, dass es den Bienen auch gut geht?
Abhängig von der Witterung gibt es im Februar den ersten Blick auf das Bienenvolk, ohne direkt ins Volk zu schauen, denn dafür ist es noch zu kalt. Daher liegt die volle Aufmerksamkeit auf der Folie, die sich unter dem Deckel auf den Rähmchen befindet. Zeigt sich hier Kondenswasser auf der Innenseite, ist alles ok. Die kondensierte Feuchtigkeit ist ein Indikator dafür, dass die Bienenkönigin in Eiablage ist und die Arbeiterinnen die Brut wärmen, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit oben an der Folie niederschlägt.
Was für eine gute Nachricht – denn bei anderen Imkern gibt es schon Verlustmeldungen von Bienenvölkern, die den Winter leider nicht überlebt haben!
Im März, an einem wärmeren Tag über 12 Grad Celsius, schaut sich die Imkerin das Volk genauer an. Was sich durch das Kondenswasser an der Folie schon einen Monat vorher abzeichnete, kann man jetzt direkt sehen: Die BINZEL Bees sind gut über den Winter gekommen, das Volk ist normal in der Entwicklung.
Schon in den ersten Wochen im April wurde es sehr warm und die Obstblüte startete früher als gewöhnlich. Zuerst blühten die Kirschen. Mirabelle, Apfel und Pflaume folgten unmittelbar. Als wäre das nicht schon genug Nektar und Pollen im Angebot, gibt es in Flugnähe der BINZEL Bees auch noch mehrere Hektar Raps.
Dieses teilweise gleichzeitige Blühen von Obst und Raps nennt man in der Imkerei »Massentracht«. Wenn ein solch großes Angebot an Nektar und Pollen auftritt, führt das bei einem Bienenvolk zu einem regelrechten Wachstumsschub. Schön für die Bienen – doch als Imkerin muss man höllisch aufpassen, den Bienen immer genügend Platz anzubieten und nach Königinnenzellen Ausschau zu halten. Ansonsten führt das zum Schwärmen.
Das Schwärmen ist ein völlig natürliches Verhalten der Bienen. Würde der Imker dem entgegenwirken, indem er größere Bienenkisten anbietet oder neue Behausungen für die neuen Bienenvölker, die allerdings zu dicht beieinander liegen, ist die Gefahr von Parasiten erhöht. So trägt zum Beispiel die Varroamilbe dazu bei, dass das Volk nach einer gewissen Zeit stirbt. Zudem fällt dann auch die Honigernte geringer aus, also es gibt genügend Gründe, ein Volk nicht schwärmen zu lassen. Passiert es doch, muss der Imker zur rechten Zeit da sein, um den Schwarm einfangen zu können und so ein neues Bienenvolk heranzuziehen. Dieses Volk wird natürlich gegen die Varroamilbe behandelt.
Damit die BINZEL Bees nicht schwärmen, hat ihnen unsere Imkerin mehr Platz durch Brutentnahme gegeben und so einen Ableger vom Bienenvolk geschaffen. Hierfür hat sie zwei Brutwaben entnommen, eine mit verdeckelter Brut und eine mit offener Brut – und natürlich jede Menge brutpflegende Bienen, Futter und Pollen. Doch dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Unsere BINZEL Bees waren unter all den Voraussetzungen sehr fleißig, weshalb die erste Honigzarge schon am 12. April auf das Volk aufgesetzt werden konnte, die zweite Honigzarge folgte am 28. April.
In dieser Honigzarge befinden sich anfänglich Rähmchen mit eingelöteten Mittelwänden und in der Mitte Rähmchen vom letzten Jahr, die bei der Honigernte ausgeschleudert wurden. So konnten die Bienen schon gleich loslegen mit dem Bau und der Einlagerung von Nektar. Dafür inspizieren die fleißigen Tierchen zunächst den neuen Raum, säubern die Waben zum Teil und bauen die Mittelwände zu Waben aus. Hierzu benötigen sie Wachs, das die Bienen selbst produzieren, indem sie es »ausschwitzen«. So entstehen feinste Wachsplättchen, die aneinandergeheftet und verbaut eine perfekte Wabe ergeben.
Am 21. Mai konnten die ersten Honigwaben entnommen und geschleudert werden. Der erste goldene Saft ist also bereits fertig!